Krone.at: Soll ich dich LaFee nennen oder hörst du noch auf deinen ‚alten’ Namen?
LaFee:(lacht) Das ist egal, kannst mich ruhig Christina nennen.
Krone.at: Wie fühlt man sich als Nummer eins in Österreich und Deutschland?
LaFee:Ich glaub, ich brauch noch ein bisschen Zeit, um das alles zu realisieren. Ich glaub’s noch nicht ganz.
Krone.at: Deine Single ‚Prinzesschen’ beginnt ja sehr, sagen wir ‚deftig’. Gefällt dir das, wenn du Erwachsene damit provozieren kannst, indem du in deiner Debütsingle gleich in der ersten Strophe das Wort ‚Titten’ fallen lässt?
LaFee:Ich finde, dass das erstens nicht für Erwachsene gemacht ist, sondern für Leute in meinem Alter, von daher ist mir das egal. Mir gefällt’s. Aber ich versteh’s wenn Eltern sagen: Oh, mein Gott, was benützt die denn für Wörter?! Aber, wie gesagt, ich sing’s ja nicht für Ältere. So für Leute ab dreißig, oder so
Krone.at: Ältere ab dreißig klingt lustig…
LaFee:(rollt die Augen) Jaaaa, ich weiß. Aber den meisten gefällt das, und wem’s nicht gefällt, dem gefällt’s halt nicht!
Krone.at: Hast du auch schon Feedback von solchen ‚Älteren’ bekommen?
LaFee:(sagt’s leise) Ja, von meiner Oma.
Krone.at: Oma?
LaFee: Ja, das war so: Meine Oma ist Griechin und meine Mutter hat ihr den Song übersetzt, weil sie kaum Deutsch versteht. Und wo sie das Wort ‚Titten’ gehört hat, kam sie zu mir und sagte wütend: Was singst du da!? Meine Oma ist eben sehr altmodisch…
Krone.at: Du bist jetzt 15 und auf dem besten Weg viel Geld mit deiner Musik zu verdienen. Wie sieht momentan dein Alltag aus?
LaFee:Also, jetzt in den Ferien bin ich unterwegs auf Promotion-Tour. Letztens haben wir auch eine Autogrammtour gemacht, weil wir demnächst auf ein paar Festivals spielen werden…
Krone.at: Und zuvor, als noch Schulzeit war?
LaFee:Da war’s so, dass ich am Vormittag Schule hatte und am Nachmittag dann eben Proben, wobei das oft auch aufs Wochenende verlegt wurde, oder auch ein Radiointerview. Aber das dauerte alles nicht allzu lange und war nach so zwei, drei Stunden vorbei.
Krone.at: Und jetzt nach dem Sommer, willst du da wieder zur Schule gehen?
LaFee:Ja… (atmet tief durch)… das ist halt so’ne Sache! Das will ich jetzt besser noch offen lassen. Ich mach zwar meinen Abschluss, aber alles Weitere steht jetzt noch so daneben. Ich treff die Entscheidungen ja auch nicht unbedingt allein. Da sind auch meine Eltern mit dabei.
Krone.at: Wenn wir schon bei deinen Eltern sind: Was haben die zu deinem Vorhaben gesagt, musstest du sie überzeugen?
LaFee:Ob ich die überreden musste? Neee! Für die war das ganz klar. Ich war eigentlich schon immer so ein fast hyperaktives Kind (lacht). Ich war echt die ganze Zeit nur auf Trab und am singen und tanzen. Das war halt immer mein Traum, die wissen das und von daher haben sie mich auch unterstützt.
Krone.at: Wenn du dich in dieser neuen Welt, in die du jetzt gerade reingerutscht bist, umsiehst – fehlt dir da irgendetwas?
LaFee:Mmh… eigentlich fehlt mir ein bisschen Privatsphäre und meine Familie. Ich seh sie jetzt zwar noch relativ oft, aber natürlich bei Weitem nicht mehr so oft wie früher.
Krone.at: Ist es dann eigentlich einsam, so jung Erfolg zu haben?
LaFee:Naja, das hat zwei Seiten. Man verliert klarerweise viele Freunde, aber man lernt auch viele neue Leute kennen.
Krone.at: Deine Songs sind thematisch breit gefächert und sprechen Stück für Stück so ziemlich jedes Problemchen an, mit dem Teenager heutzutage kämpfen. Was stammt da jetzt wirklich von dir? Immerhin prangt’s groß am Album, dass du fleißig mitgeschrieben hast.
LaFee:Also, das stimmt natürlich, ich hab da mitgeschrieben. Aber es ist teils, teils. In den Songs, wo’s zum Beispiel um einen Vater-Tochter-Streit geht, wo’s ums erste Mal verliebt zu sein geht, um’s erste Mal selbst und so was – die Lieder hab ich zwar nicht alle selbst durchgemacht, aber miterlebt. Ich weiß zumindest, wie das ist. Manche Dinge sind mir auch selbst passiert. Kindesmissbrauch, das spricht auch ein Song an, da ist das natürlich wieder was anderes.
Krone.at: Wünscht du dir manchmal, dass du schon älter wärst? Vielleicht, damit du einen Tick mehr ernst genommen wirst?
LaFee:Nee. Ich glaub, ich werde auch jetzt ernst genommen! Zwar nicht so, als wär ich achtzehn oder älter, aber ich bin auch nicht so wie andere Fünfzehnjährige, die einfach mal drauf los machen. Ich will jetzt nicht sagen, dass ich total unnormal bin. Ich hab auch solche Tage, da raste ich total aus und krieg so typische Glücksanfälle. Aber ich glaub vom Verhalten her und auch so im Allgemeinen, wird man schon ein bisschen ernster genommen als eben andere Fünfzehnjährige.
Krone.at: Was denkst du: Wie wird’s LaFee in Zukunft gehen, und wie wird’s Christina in Zukunft gehen?
LaFee:Als Christina werde ich weiterhin Christina bleiben, soviel steht fest. Da werd ich auch mit meinen Eltern dieses Jahr noch ganz normal in den Urlaub fliegen und schön auf dem Teppich bleiben. Als LaFee werd ich auf Festivals spielen, Fernsehauftritte machen und im Winter vielleicht auch eine kleine Tour…
Krone.at: Was denkst du, muss mitspielen, damit es LaFee auch noch in fünf Jahren gibt? Das ist jetzt vielleicht ein bisschen schwierig, weil du damit ein Drittel deiner bisherigen Lebenszeit voraussagen sollst…
LaFee:Ich glaub, das hat vor allem etwas mit der Fan-Base zu tun. Man kriegt ja eine bestimmte Gruppe von Fans und die muss man über die Jahre halten. Briefe beantworten, Autogramme geben…
Krone.at: Bist du auch schon davor erschrocken, dass sich auf einmal viele Leute für dich interessieren?
LaFee:Eigentlich nicht, aber es kamen vor gar nicht so langer Zeit einmal total viele Fans direkt zu mir nach Hause! Da finde ich das schon ein bisschen ärgerlich. Ich hab mich dann in meinem Zimmer eingesperrt und gesagt, ich schlafe noch. (lacht) In mein Zimmer kommt keiner rein!
Krone.at: Danke für das Interview und alles Gute!
Quelle: Krone.at